Holzspielzeug

Selbst im Zeitalter elektronischer oder batteriebetriebener Spielsachen und zunehmender „Plastifizierung“ der Kinderzimmer hat das gute alte Holzspielzeug noch lange nicht ausgedient. Dabei ist es aber keineswegs so, dass dieses nur aus nostalgischen Gründen angeschafft und zur Beschäftigung angeboten wird. Holzspielzeug überzeugt durch eine Reihe von Vorteilen, die andere Materialien nicht bieten.

Schon die berühmten Fröbel-Gaben des gleichnamigen Pädagogen enthielten einen Satz systematisch aufeinander abgestimmter Holzklötze, durch welche die Kinder spielerisch zu experimentellen Konstruktionen und Statikübungen angeregt wurden. Diese Bedeutung haben die einfach geformten Elemente der klassisch bestückten Konstruktions- und Baukästen bis heute beibehalten. Anders als Spielzeuge aus Kunststoff regt Holz überdies die haptischen Sinne an; es verursacht besondere Berührungsreize und hat eine einzigartig strukturierte Oberfläche.

Aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, weist Holzspielzeug bei sachgemäßer Vorbehandlung keine gesundheitsschädigende Wirkung auf und kann aufgrund seiner robusten Natur und seiner Langlebigkeit über viele Generationen halten. Sollte es dennoch einmal kaputt gehen, sind einzelne Teile meist leicht zu reparieren oder zu ersetzen. Je nachdem, in welcher Weise das zugrunde liegende Material bearbeitet wurde, trägt Holzspielzeug dazu bei, die Phantasie und Vorstellungskraft von Kindern zu fördern und zu fordern. Bewusst vieldeutig gehaltene Formen und Farben regen zu immer neuen Kombinationen und Verwendungen an – ein Umstand, den die vorgegebenen Funktionen der meisten modernen Kinderzimmer-Elemente nicht aufweisen.

Dabei erstreckt sich die Verwendung des Naturrohstoffes Holz nicht nur auf klassische Spielzeuge wie Bauklötze oder Fahrzeuge und deren Zubehör: Moderne Puppenmuttis fahren ihren Liebling in entsprechend gestalteten Kinderwagen herum, kochen ihm in der Kinderküche „holzige“ Speisen oder lassen ihn in einem soliden Holzhaus wohnen; die Handwerksmeister und Lokführer von morgen dagegen hämmern an ausbaufähigen Werkbänken oder knattern über selbst verlegte Steckschienen. Als gleichwertige Alternativen zu dem mitunter recht schweren, massiven Holzspielzeug haben sich die gleichwertigen Rohstoffe Balsa und Bambus durchgesetzt.

Auch im Bereich der Gesellschaftsspiele kommt Holz immer wieder zum Einsatz: Figuren, Zusatzteile oder Grundplatten orientieren sich zunehmend am ältesten aller Baumaterialien. Einige von ihnen wie Schach oder Backgammon überzeugen trotz kunstreicher Varianten aus Glas oder Plastik nur in der Originalversion; andere wie Jenga oder Kubb sind ohne die Verwendung des bruch- und stoßunempfindlichen Werkstoffes gar nicht denkbar.

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